Kommerzialisierung der Wasserstofftechnologie in Baden-Württemberg - Rahmenbedingungen und Perspektiven

Autoren: Dr. Uwe Albrecht, Dr. Ulrich Bünger, Dr. Jan Michalski, Werner Weindorf, Jan Zerhusen
Datum: Februar 2016

Die Studie “Kommerzialisierung der Wasserstofftechnologie in Baden-Württemberg – Rahmenbedingungen und Perspektiven” wurde von der LBST in Zusammenarbeit mit dem Cluster Brennstoffzelle BW sowie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) erstellt. Ziel der Studie war es, potenzielle Einsatzbereiche und Infrastrukturen für eine künftige Nutzung von Wasserstoff in Baden-Württemberg zu identifizieren und die monetären sowie klimarelevanten Wirkungen darzustellen.

Eine Kommerzialisierung ist voraussichtlich zuerst im Verkehrssektor möglich, weitere Marktpotenziale in der Erdgas- und Chemieindustrie sowie zur Rückverstromung werden erst nach 2030 gesehen. Derzeit existieren erste Kleinserien für Brennstoffzellenfahrzeuge, auf Basis derer die Markthochlaufphase in der kommenden Dekade stattfinden könnte.

Die erfolgreiche Einführung der Wasserstoffnutzung ist sehr stark abhängig von der Entwicklung der Technologie- und Betriebskosten, des vorhandenen Tankstellennetzes und der Effizienz der Energieumwandlung. Diese Studie arbeitet daher mit zwei Szenarien, einem „konservativen“, in dem ein signifikanter Markthochlauf erst nach 2030 erfolgt, und einem „ambitionierten“, in dem im Jahr 2030 bereits 140.000 Brennstoffzellen-Pkw auf den Straßen Baden-Württembergs fahren, mit zusätzlich bis zu 900 brennstoffzellenbetriebenen Stadtbussen und 50 Triebfahrzeugen für den Schienenpersonennahverkehr. Das ambitionierte Szenario würde die Treibhausgasemissionen im Land um rund 200 kt CO2 pro Jahr mindern. Dies ergibt sich aus der Betrachtung sowohl der Strombereitstellung für die Elektrolyseure als auch der Substitution konventioneller Antriebe in den Fahrzeugflotten.

Die Emissionsminderung im Verkehr beläuft sich dabei auf rund 380 kt CO2, während die Annahme einer flexiblen, d.h. sich in einem definierten Rahmen an den Grenzkosten der Stromerzeugung orientierenden Nutzung des Strommixes für die Wasserstoffelektrolyse zu zusätzlichen Emissionen im Stromsektor von rund 180 kt CO2 führt.

Studie

Kommerzialisierung der Wasserstofftechnologie in Baden-Württemberg - Rahmenbedingungen und Perspektiven